Töne sind höhere Worte.

Tagebucheintrag Robert Schumanns im Juli 1828

Werke

Wie Worte die Inspirationsquelle für Musik sein können, präsentiert wir am diesjährigen Sommerkonzert. Wir singen zwei romantische Werke, in denen sich Wort und Musik eindrücklich ergänzen:

Lassen Sie sich durch Gesang und Orgelmusik in bewegende Höhen tragen!

Aufführungen

Samstag, 17. Juni 2023 – 19:30 Uhr
Reformierte Kirche Zürich-Altstetten

Tickets an der Abendkasse

Sonntag 18. Juni 2023 – 17:15 Uhr
Reformierte Kirche Horgen

Eintritt frei – Kollekte

Mitwirkende

Zum Programm

Felix Mendelssohns «Hör mein Bitten» entstand 1844 auf Grundlage einer englischen Paraphrase des 55. Psalms «Hear My Prayer». Der englische Quelltext veranlasste Mendelssohn sich mit der englischen kirchenmusikalischen Tradition der Anthems (Hymnen) auseinanderzusetzen und den Psalmtext entsprechend zu vertonen. Die Hymne schildert den Kampf zwischen dem/r Betenden und dem Heer der Feinde. Häufige Wechsel zwischen Solostimme und Chor unterstreichen die «innere Fehde», welche nur mit der Hoffnung nach Flucht und Ruhe beendet werden kann. Mendelssohn schreibt die Hymne zunächst eine Orgelfassung, danach, 1847, eine Orchesterfassung, welche er aber leider nicht uraufgeführt erlebt.

Das gleiche Schicksal ereilt Robert Schumann 1852 mit seiner «Missa sacra». Auch er schreibt zwei Versionen und auch die Orchesterfassung wird er nie zu Gehör bekommen. Wenn man die Werkliste Schumanns betrachtet, fällt die Messe exotisch auf. Tatsächlich finden sich wenige geistliche Werke von ihm und auch bei dieser Messe erhält sie einen besonderen Stellenwert, da der Text sich an keine bestimmte Konfession oder Glaubensgemeinschaft wendet. Dieser «Welt-Text» erlaubte Robert Schumann freier zu komponieren, er war nicht an jedes Wort gebunden. Er konzentriert sich in der Messe auf die Grundstimmungen statt auf das Wort und kreiert somit eine breite Fülle an Klängen. Die ist auch dank der Orgelfassung möglich, welche der Laudate Chor aufführen wird. Dank dieser sind dynamische Kontraste stärker wahrnehmbar und erlaubt dem Chor eine grössere und schlussendlich eine «höhere» Ausdruckskraft.

Noch mehr Informationen finden Sie hier im Programmheft.