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Geleitwort

Einer der berühmtesten und meistvertonten Texte rund um die Passionsthematik ist wohl das mittelalterliche Gedicht Stabat Mater. Immer wieder waren die Komponisten berührt und inspiriert vom Blickwinkel der Mutter Maria, die unter dem Kreuz ihres sterbenden Sohnes steht. Das lyrische Ich des Gedichtes versucht, den unfassbaren Schmerz Marias angesichts des Leidens Jesu mitzufühlen. Zugleich bittet es Maria um ihren Schutz, wenn es dereinst selbst dem Tod entgegenblicken wird. Dabei verliert das lyrische Ich nie die Zuversicht auf das Paradies, die uns durch die Auferstehung Christi entgegenleuchtet, wodurch der Text letztlich die ganze Passions- und Osterzeit umfasst. Im Zentrum der diesjährigen Ostermeditation stehen Auszüge aus Joseph Haydns Stabat mater.

Dieses Frühwerk verhalf Haydn zum Durchbruch in der Kirchenmusik. Er verstand es, die enorme Intensität der Gefühle, die in Maria zum Ausdruck kommen, neuartig zu vertonen und stilbildend zu wirken: Haydn gestaltet die Gefühle von Trauer, Schmerz, Angst, Ohnmacht, aber auch die unendliche Liebe, die Maria empfindet, in äusserst abwechslungsreichen und ausdrucksstarken Sätzen und benutzt dabei die in der damaligen Musikgeschichte neuartigen neapolitanischen Elemente. Ohne die Passionsthematik zu umgehen, erklingt das Stabat Mater in einer hellen, hoffnungsvollen Grundstimmung.

Neben einzelnen Sätzen von Hadyns Stabat Mater sang der Laudate Chor unter der Leitung von Gonzague Monney Auszüge aus Werken des tschechischen und deutschen Barocks: Es erklangen Sätze aus dem Miserere und aus der Missa Votiva von J. D. Zelenka sowie Jesus bleibet meine Freude von J. S. Bach. Der Chor wurde von der Organistin Daniela Timokhine begleitet, die ausserdem in zwei Solostücken von J. S. Bach zu hören war. Durch den Abend führte wie bereits in den vorangegangen Jahren die Pfarrerin Ulrike Müller, sie hat mit ihren Worten uns Text und Musik näher gebracht.

Zürich, im Februar 2019
Elisabeth Engi